Das Aussehen der Russisch Blau

Als einzige Katzenrasse überhaupt trägt die Russisch Blau ein Doppelfell. D.h. die Deckhaare sind gleich lang wie die Unterwolle, was bewirkt, dass das Fell abstehend ist. Es ist seidig weich und hat farblose Haarspitzen, was im Fachjargon "Tipping" heißt. Diese farblosen Haarspitzen brechen das einfallende Licht und lassen das blaue Fell dieser Katze silbern schimmern. Bei hellen Russisch Blau scheint es manchmal so als wäre die Katze silber/chrom, aber unter den Spitzen muss deutlich sichtbar ein Blau bzw. Grau zu sehen sein.

Das kurze, weiche, silbrig schimmernde Fell in der Farbe "Blau", wie Profis das Grau nennen, steht im Idealfall immer leicht ab, liegt nicht an und harmoniert perfekt mit den smaragdgrünen Augen. Die graziöse Haltung, der mittelschwere Körper, die schlanken Beine und die großen Augen sind markante Merkmale der Russisch Blau. Ein klarer Blick, ein kantiger, klar strukturierter Kopf, innen beinahe nackte Ohren und dem so rassetypischen Lächeln tragen zum freundlichen Gesamteindruck bei.

 

Drei wesentliche Zuchtzweige (Typen) sind heute in Europa bekannt. Diese unterscheiden sich sehr voneinander, was auch historisch sehr einfach nachvollziehbar ist:

  1. Der englische Typus. Er ist kräftiger, mittelblau in der Fellfarbe und hat eine enge, vertikale Ohrenstellung. Vom Temperament das Mittelmaß von den drei Zuchtzweigen.
  2. Der sibirische/skandinavische Typus. Sie ist etwas kleiner, eleganter und sehr viel dunkler im Fell (fast Anthrazit). mit weiter gesetzten Ohren (V-Form). Dieser Typ gilt als sehr scheu Fremden gegenüber und ist deshalb nicht oft zu sehen.
  3. Der amerikanische Typus. Sie ist die eleganteste von allen, mittelgroß und sehr viel heller im Fell (fast Silberfarben). Mit sehr weit gesetzten Ohren (Gleichseitiges-Dreieck-Form). Dieser Typ gilt als recht kontaktfreudig und auch Fremden gegenüber recht zugetan.

 

Es existieren, insbesondere in Europa, Vermischungen dieser Zuchtzweige, was um die genetische Vielfalt zu erhalten durchaus erwünscht ist. Aus diesen Vermischungen ist die mitteleuropäische Russisch Blau entstanden. Leider gibt es für diesen Typus noch keinen anerkannten (angepassten) Standard.

 

Bei den Jungtieren ist die Augenfarbe meist noch nicht ausgeprägt - kleine Russisch Blau kommen wie alle Katzenkinder mit blauen Augen auf die Welt. Die Augenfarbe wechselt im Idealfall von Blau auf Grün, meist jedoch ist die Farbe von Blau auf Gelb/Ocker nach Grün wechselnd. Zweijährig sollte die Russisch Blau aber auf jeden Fall ihre smaragdgrünen Augen zeigen. Russisch-Blau-Kinder kommen oft mit einer Zeichnung (Tiger- oder getupft, blau in blau) auf die Welt. Mit spätestens 1 Jahr sollte eine Russisch Blau Katze aber ein zeichnungsloses einfarbiges Haarkleid aufweisen, einzig die Ringe am Schwanz sind erlaubt.

 

In den frühen 70er Jahren verpaarte die australische Russisch-Blau-Züchterin Mavis Jones eine weiße Hauskatze mit einer Russisch-Blau-Katze. Das Ziel dieser Verpaarung war, eine neue Farbvariante zur blauen Russisch Blau zu erhalten. In den späten 70er Jahren wurden diese Russisch-Blau-Hybriden von den Katzenzuchtdachorganisationen in Australien als Farbvariante der Russisch Blau anerkannt. Neuzeitlich gibt es vermehrt auch in Europa und Amerika Bemühungen, die Weiß- und Schwarzvarianten anerkennen zu lassen. Alle diese Farbvarianten sind bis heute weltweit von vielen Russisch-Züchtern und bei den meisten Katzenzucht-Dachverbänden nicht anerkannt.



 

(Quelle: Wikipedia)

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© Jennifer Stuhlmacher